Technik 12

Von Manfred Richter

 

Gleisbelegungsmeldungen von 2- und 3-Leitergleisen eines
s88-Bussystems, mit einer PC - Anlagensteuerung.

Erläutert wird ein Schaltungsaufbau mit einer Intellibox und einer Control-Unit von Märklin, in Verbindung mit Rückmeldebausteinen der Fa. LDT und einer Modellbahnsoftware WinDigital X, von Abbink Software Entwicklung.



6. Gleisbelegungsmeldung eines 3-Leiter-M-Gleises mit isolierten
Schienenabschnitten, Strommeldebaustein und Boostereinspeisung.

M - Gleise von Märklin sind im Gegensatz zu den K - Gleisen, bedingt durch das metallene Gleisbett, elektrisch betrachtet, nur 2 - Leitergleise !

Das Rückmeldemodul mit Gleisbesetztmeldern, Typ RM - GB - 8, von der Fa. LDT(Littfinski Daten Technik), überwacht 8 Gleisabschnitte.

Jeder Rückmeldebaustein wird zweimal, IN 1 und IN 2, von der Daten- und der Schienenversorgungsspannung, der Ringleitung E und D, eingespeist.

Der Spannungseingang IN 1 versorgt die Messeingänge bzw. die Versorgungsausgänge 1 bis 4 und der Spannungseingang IN 2 die Messeingänge bzw. Versorgungsausgänge 5 bis 8. Beide Spannungseingänge IN 1 und 2 sind völlig elektrisch getrennt. Der Eingang IN1 wird von der Control Unit oder Intellibox versorgt, während der Eingang IN 2 von einem Booster eingespeist wird. Wird kein Booster verwendet, werden beide Eingänge IN 1 und IN 2 von der Control Unit bzw. der Intellibox parallel versorgt.

Jeder Messeingang bzw. Versorgungsausgang hat zwei Klemmen.

Um Kurzschlüsse zu vermeiden, ist es wichtig, zwischen dem überwachten Schienenabschnitt und der weiterführenden gleichen, eingespeisten Schiene keinen Polaritätsdreher im Anschluss der Leitungen zu bekommen !

Jeder Messeingang bzw. Versorgungsausgang hat zwei Klemmen. Wird z.B. in der Draufsicht des Bausteines, am linken IN 1- Eingang der rote Draht und rechts davon der braune Draht der Ringleitung E angeschlossen, dann muss an der weiterführenden der überwachten Schiene, der rote Draht angeschlossen werden. An der nichtüberwachten Schiene wird dann der braune Draht angeschlossen !

An der linken Klemme des Messkanals wird dann ein roter Draht zum isoliertem Schienenabschnitt angeschlossen !

Diese Anschlussreihenfolge ist unbedingt einzuhalten !

Die jeweils rechte Klemme eines Messkanals wird nur genutzt, wenn ein Gleis z. B. bei einer Modulbauweise, komplett isoliert wird. In diesem Fall, werden zusätzlich von der rechten Klemme des Messkanals, beide Schienen - durch den metallenen Gleiskörper - des isolierten M - Gleises, angeschlossen !

Die Bezeichnung Mess- und Versorgungskanal des Bausteines mag vielleicht etwas verwirren. Jeder Messkanal des 8-fachen Meldebausteines misst und versorgt den isolierten Mittelleiter des M-Gleises mit dem 2ten Pol der Versorgungsspannung !

Da bei diesem Baustein der Mess- und Versorgungskanal galvanisch vom Rückmeldebus getrennt ist, sind auch hier Optokoppler verwendet worden.

An einem Märklin - Interface 6051 oder einer Intellibox können bis zu 31 dieser Rückmeldebausteine angeschlossen werden. Somit können also 496 Gleisabschnitte überwacht werden.

Achtung ! Durch die serielle Abfrage der Rückmeldemodule verzögert sich die Meldung eines Gleisabschnittes immer mehr, je mehr Rückmeldemodule in Serie angeschlossen sind ! Man sollte dies also bei der Planung berücksichtigen und nicht alle 10 cm z.B., einen Rückmeldeabschnitt vorsehen.

Diese Rückmeldebausteine können mit anderen Rückmeldebausteinen des S 88 Rückmeldebusses gemischt werden !

Man kann also Rückmeldebausteine mit Reedkontakte oder Rückmeldeerfassungen einer isolierten Schiene mit Optokoppler - Rückmeldebausteinen mit den Strommeldebausteinen mischen.

Das Rückmeldemodul RM-GB-8 besitzt einen Mikroprozessor, der es ermöglicht, bei Spannungsausfällen am Gleis, die Belegungszustände für die Dauer der Spannungsunterbrechung zu erhalten.

Hierzu muss man allerdings anführen, dass eine gute Software für die Dauer einer Spannungsunterbrechung aufgrund fehlender Kommunikation mit der Anlage, die Gleisrückmeldungen vor der Unterbrechung speichert und erst wieder aktualisiert, wenn am Gleis die Spannung wieder anliegt.

Der Mikroprozessor ist somit eigentlich überflüssig, weil in der Zeit von der Spannungsunterbrechung bis zur Spannungswiederkehr sich in der Gleisbelegung nichts geändert hat ! Es entsteht also keine Fehlmeldung.

Bei einer Rückmeldung mit Reedkontakte sollte man grundsätzlich in der Software die bistabile Rückmeldungsvariante wählen, weil bei Spannungsausfall am Gleis, die Gleisrückmeldung zum Interface in Funktion bleibt. Rutscht die Lok bei Spannungsausfall mit ihrem Magnet über einen Reedkontakt, wird diese
Gleisbelegungsänderung erfasst und dem PC gemeldet.

Bei der bistabilen Rückmeldungsvariante, wird mit dem Magnet unter der Lok die Gleisbelegungsmeldung ausgelöst und gespeichert. Der Magnet unter dem letzten Wagen löscht dann die gespeicherte Meldung. Mit dieser Vorgehensweise wandert mit der Zuglänge die Gleisbelegungsmeldung.

Die M-Gleise von Märklin haben durch das gemeinsame metallene Gleisbett keine von einander isolierten Schienen. Man nimmt somit den Mittelleiter für die Gleisabschnittstrennung. Bei jeder Trennung schneidet man mit einem Seitenschneider die Mittelleiterverbindungslaschen ab und lötet an dem verbleibenden Stummel den Draht zum Rückmeldebaustein an.

Am anderen Ende des Gleises, muss dann natürlich auch die Mittelleiterlasche abgeschnitten werden, um ein isoliertes Gleisstück zu erhalten.

Hat man einen Modulübergang und muss somit die Gleise beidpolig einspeisen, bohrt man ein 3,5 mm großes Loch in den Gleiskörper, lötet an den braunen Draht einen Kabelschuh an und befestigt diesen innen, am unlackiertem Gleisbett. Der angelötete Draht wird dann an der rechten Klemme des jeweiligen Messkanals vom Rückmeldebaustein ( der linke Anschluss speist den Mittelleiter ) angeschlossen.

Mit dieser Vorgehensweise erspart man sich die teure Anschaffung von Kontaktgleise, die man jetzt nur noch über Börsen erhalten kann.

Möchte man aufgrund der hohen Belastung leistungsstarke Booster einsetzen, sollte man die Anlage in mehre Einspeisungsabschnitte trennen ( zu den leistungsstarken Boostern > 3,2 A, siehe Tipp 5 „ Sind Booster nötig“ ).

Zu beachten ist, wenn man eine Anlage mit mehreren elektronischen Versorgungsgeräten einspeist. Die Gleistrennstellen im Mittelleiter der M - Gleise, dürfen nicht durch den Skischleifer der Loks beim Überfahren miteinander verbunden werden d.h., es darf zwischen den beiden Einspeisungen keine leitenden Verbindung durch den Schleifer hergestellt werden. Es muss also wie bei den K-Gleisen, an der Trennstelle eine Mittelleiterwippe ( Artikel Nr. 35555 für M - und 35558 für K- Gleise ) montiert werden, die das verhindert.

Durch die Mittelleiterwippe wird beim Überfahren der Skischleifer auf der einen Seite eines Einspeisungsfeldes angehoben und kippt auf der anderen Seite zum anderen Einspeisungsfeld.

Die nachfolgende Zeichnung zeigt eine Mehrfacheinspeisung mit einer Control - Unit und einem Booster von Märklin.

Die zweite Zeichnung zeigt eine Mehrfacheinspeisung mit einer Intellibox und einem Booster. Anstelle des Power 3 - Boosters von Uhlenbrock, kann auch ein Märklin - Booster 6015 zur Intellibox eingesetzt werden, wenn diese auf das Märklin - Motorola Datenformat umgeschaltet worden ist.

 

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