Technik 5,

von Manfred Richter

 

Verwendung von alten digitalen, gesteuerten Decodern .

Die alten 6080 - Decoder von Märklin sind bekanntlich gesteuerte und nicht drehzahlgeregelte (Lastausgleichsregelung) Decoder. Das gilt auch für einige Decoder anderen Fabrikats, wie z.B. der LE 900 von der Fa. Lenz

Diese Decoder steuern den Allstrommotor von Märklin und haben, bis auf die Beleuchtungsausgänge, keine weiteren Funktionsausgänge.

Einer der beiden Beleuchtungsausgänge wird mit der „funktion“ der Control-Unit und der Fahrtrichtungswahl eingeschaltet.

Wenn man diese Decoder gegen drehzahlgeregelte Decoder ausgetauscht hat, sollte man die alten Decoder nicht wegwerfen. Sie lassen sich sehr gut als reine Funktionsdecoder - allerdings nur mit einer Funktion - verwenden.

Erreichen kann man dies, indem man an die beiden Leitungen der Beleuchtungsausgänge, „gelb“, jeweils eine Diode Typ 1N 4148 mit der Kathodenseite anlötet. Die beiden Anodendrähte der Dioden werden verbunden und auf den Spulenanschluß eines monostabilen Relais vom Typ FRS1B-S ( 12 VDC, 1A / 250 VAC ), z.B. von Conrad, angelötet.

Der zweite Anschluss der Relaisspule wird mit der „braunen“ Leitung des Decoders an einem Achsschleifer - Schienenanschluss / Masse - z.B. des Wagens verbunden.

Will man diesen Decoder für die Beleuchtungszuschaltung der Wagen nutzen, wird die Beleuchtung mit dem einen Anschluss auch den Achsschleifer verbunden, während der andere Anschluss über den Schließer des Relais mit der roten Leitung des Decoders an den Mittelpunktschleifer angelötet wird.

Gibt man diesem „Funktionsdecoder“ die gleiche Adresse wie der Zuglok, dann wird über die „funktion“ an der Control-Unit mit der Lokbeleuchtung auch die Wagenbeleuchtung eingeschaltet. Während mit Fahrtrichtungsumschaltung die Beleuchtung an der Lok wechselt, bleibt sie in den Wagen aufgrund des Dioden - Odergatters, eingeschaltet.

Haben die Wagen NEM - Kupplungsschächte, kann man für die elektrischen Wagen- verbindungen die Elektrokupplungen von Märklin einsetzen.

Hat man vor den Zugverband im „Schiebebetrieb“ zu fahren, empfehle ich für die elektrischen Verbindungen der Wagen untereinander, die 4-poligen Elektrokupplungen von ROCO. Mit diesen Kupplungen kann man hervorragend Züge im Schubbetrieb fahren.

Die Zeichnung, zeigt die Verwendung des 6080 - Decoders zur Einschaltung der Reinigungswalze bzw. eines Staubsaugerantriebes in einem Schienenreinigungs -wagen der Fa. Lux.

Hat man eine starke Lok, die in der Lage ist, den Staubsauger - und Schleifwagen zu führen, dann würde ich allerdings in den beiden Wagen je eine Elektrokupplung von ROCO montieren. Die Lok würde dann auch beidseitig, je eine dieser Elektrokupplungen erhalten. Jeder Wagen würde dann nur ein Relais bekommen, dass von einer Funktion, oder von 2 Funktionsausgänge des Lokdecoders geschaltet werden würde.

Setzt man dann in Fahrtrichtung gesehen hinter der Lok den Staubsaugerwagen und vor der Lok den Schleifwagen, könnte man über die beiden Elektrokupplungen der Lok, zusätzlich die Spannung für die Motore von der Schiene und den Schaltdraht der Relais führen.

Bei dieser Ausführungsart, könnte man die Skischleifer der Wagen entfernen und hätte somit einen weitaus besseren Lauf dieser Wagen. Das gilt besonders bei der Überfahrung von 1-spuligen DKW’s von Märklin. Tests haben gezeigt, dass die leichten Wagen bei der Überquerung der DKW’s, durch die verhältnismäßig starke Feder des Skischleifers angehoben werden und dann mehr oder weniger über die Weiche „rumpeln“.

Ein weiterer Vorteil dieser Verbandsanordnung mit der Einspeisung durch die Lok, besteht darin, dass bei einer eventuellen Entkupplung zum Schleifwagen, dieser nicht durch seine Schleifwalze - wie im analogen Betrieb passiert - zu einem eigen- ständigen Triebfahrzeug, mit zunehmender Geschwindigkeit wird.

Bei einer Einspeisung durch die Lok, würde im Entkupplungsfall die Schleifwalze anhalten.

Technische Anmerkung zur Zeichnung :

Die Kondensatoren, Widerstände, Gleichrichter und der Spannungsregler sind auf einer kleinen Platine angebracht und sind Bestandteil des Wagens. Der Spannungs-regler sorgt im analogem Betrieb über den gesamten Stellbereich des einspeisenden Drehtransformators für eine nahezu gleichbleibende Motorspannung und somit gleiche Motordrehzahl.


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