Tipp 2

von Manfred Richter

 

Was würde ich heute auf einer 2. Anlage anders machen ?

 

Wenn man eine Anlage gebaut hat und nimmt den Fahrbetrieb auf, erkennt man an vielen Dingen, was man eigentlich besser oder anders hätte machen können.

 

Diese Erfahrungen aus einer Anlage, sollen hier als Verbesserungen aufgezeigt werden.

 

Basis dieser Beschreibung ist eine PC gesteuerte Anlage mit dem Märklin - Motorola - Datenformat, sowie K - und M - Gleismaterial, mit dem darauf rollendem Material verschiedener Fabrikate .

 

1.    M - Gleise.

 

In meinem Schattenbahnhofsbereich habe ich die alten M - Gleise verlegt, weil sie einfach vorhanden waren und eine Verwendung erhalten sollten. Der Schattenbahnhof bot sich für diese wenig schönen Gleise an.

 

Solche Gleise würde ich heute auf einer Börse selbst mit Verlust verkaufen !

 

Warum ? Wenn man eine größere Anlage mit 4,8 m x 3 m plant, sollte man die Gleise mehrfach einspeisen. Bei den M - Gleisen muss man dafür entweder spezielle Anschlussgleise kaufen, oder mit einem Trick den Gleiskörper anschließen. Bei dem Mittelleiter ist das kein Problem. Anders sieht es aus bei dem metallenem Gleiskörper.

 

Eine Gleisrückmeldung ist mit diesem Material schon problematisch. Um diese Rückmeldung zu erreichen, muss man Stromrückmeldedecoder, wie unter Technik 12 beschrieben verwenden, oder M - Kontaktgleise verwenden.

 

Diese Kontaktgleise müssen 2-fach hintereinander angeordnet sein um ein isoliertes Schienenstück zu erhalten ! Ein längeres Gleisstück zwischen zwei Kontaktgleise funktioniert nicht, weil durch das metallene Gleisbett die isolierte Schiene wieder mit der anderen Schiene elektrisch verbunden wird !

 

Bei der Isolierung des Mittelleiters - siehe Technik 12 - für eine Rückmeldung, gibt es ein Problem. Wenn die Lok den Gleisrückmeldeabschnitt verlassen hat wird der angehängte Güterzug nicht erkannt, weil er keinen Stromverbraucher hat ! Ein beleuchteter Schlusswagen an einem langen Güterzug, schafft auch bei einer bistabilen Rückmeldungsvariante keine perfekte Lösung

 

Fazit : K - Gleise verwenden !

 

Mit diesem Gleismaterial gibt es die vorgenannten Probleme nicht.

 

2. K - Gleise .

 

Denkt man an Gleisrückmeldungen, sind Flexgleise im Bahnhofsbereich ungeeignet.

 

Warum ? Möchte man einen Zug im Bahnhof richtig anhalten, muss er spätestens zu Begin des Bahnsteiges auf eine Schleichgeschwindigkeit heruntergetaktet werden. Kurz vor dem Ende des Bahnsteiges wird das Triebfahrzeug dann auf „Halt“ getaktet.

 

Um das zu erreichen, benötigt man zwei isolierte Schienenabschnitte für die Rückmeldung.

 

Ich habe Flexgleise im Bahnhof verwendet und die Abschnitte mit einem Dremel und Diamantscheibe gesägt. Die damit erreichten isolierten Abschnitte wurden dann mit veränderten, gesteckten  Masseanschlüssen für die Rückmeldung verwendet. Leitungen kann man an das Neusilbermaterial der Gleise nicht anlöten, weil dieses Material nicht lötbar ist.

 

Aufgrund der sehr geringen Ströme, die über die Achsen der Wagen von der einen, zur isolierten Schiene und weiter zum Rückmeldedecoder fließen, sind diese gesteckten Kontaktverbinder zur Schiene nicht ganz unproblematisch.

 

Besser ist die Verlegung von normalen kürzeren Gleisen, die man mit Kunststoffschienenverbinder an der Rückmeldeschiene versieht. Mit diesen Verbindern an zwei Stellen kann man sehr gut längere isolierte Gleisabschnitte herstellen, ohne sägen zu müssen.

 

Wenn man einen solchen isolierten Abschnitt mit mehreren Gleisen hat, kann man an einem der metallenen Schienenverbinder - und die lassen sich löten - einen Draht für die Rückmeldung anlöten.

 

Fazit : Keine Flexgleise im Bahnhofsbereich. K - Gleise sind das beste,

            unproblematischste Gleismaterial für Rückmeldungen !

 

            3. Weichen und DKW’s.

 

Meine Bahnsteige sind für eine 6-teilige ICE-Zuglänge ausgelegt. Die Zufahrt zu den 6 Gleisen erfolgt über Weichen und DKW’s mit Weichenbögen von 22° 30’.

 

Weichen, gleich welcher Art mit derartigen Bögen, würde ich nicht mehr einsetzen !

 

Warum ?  Über ein solches Weichenmaterial hoppeln die Loks mehr oder minder stark.

Das sind Spielweichen aber keine Weichen für eine vorzeigbare Anlage. Auf meiner Anlage fahren Triebfahrzeuge verschiedener Hersteller. Besonders Soundlok’s von ROCO, die ich sehr schätze weil detailgetreu, marschieren über derartige DKW’s in eine Richtung, die eigentlich anders geschaltet worden war, während die Wagen den gewollten Weg fahren wollten. Zuvor hatte aber die CU ( Control Unit ), aufgrund der Entgleisung, die Spannung schon abgeschaltet.

 

Besonders bei langen Dampflok’s mit Sound, wie der neuesten DR 18 oder der Bayrischen 3/6 von ROCO, geschieht dieses eigenwillige Richtungsverhalten. Die normale DR 18 kennt diese Marotte nicht. Sie hoppelt allerdings in die gewünschte Richtung.

 

Das Problem liegt allerdings nicht nur an den Weichen. Durch den Einbau des Lautsprechers, geht ein Teil des Belastungsgewichtes im Kessel verloren; die Lok wird im „Vorläufer“ leichter. Die Lok verliert dadurch die Gleisführung die der Vorläufer eigentlich herstellen soll.

 

Fährt man diese Dampflok rückwärts, mit dem Tender voraus über diese Weichen, ist die Welt in Ordnung. Allerdings hoppelt sie auch mehr, als das sie fährt.

 

Diesellok’ s mit Sound wie die Ludmilla von ROCO, kennen dieses Problem nicht.

Sie hoppelt allerdings auch über diese Weichen, die normale DR 18.

 

Ein Einsatzgebiet für Weichen mit den 22° 30’ Bögen gibt es. Das ist der Schattenbahnhofsbereich, sofern er nur eine Zu- und Ausfahrtsrichtung hat. Diese Weichen würde ich, ohne Antriebe, in der Ausfahrt der Abstellgleise verwenden. Ein ausfahrender Zug kann diese Weichen besser aufdrücken, als die nachfolgend genannten Schnellfahrweichen mit beweglichem Herzstück.

 

Diese Weichen verkürzen auch den Schattenbahnhofsbereich, sind billiger und haben nicht das Problem, das ein Zug eventuell gegen ein bewegliches Herzstück fährt, dass keine definierte Endlage eingenommen hat !

 

Fazit : Nur Weichenmaterial mit Bögen von 14° 26´ und beweglichen

            Herzstücken - Schnellfahrweichen -, für den Oberbau verwenden !

 

4. Weichenantriebe.

 

Die Weichenantriebe von Märklin sind sehr klobig und mehr für Spielanlagen gedacht. Hinzu kommt noch, dass sie nicht funktionssicher sind - siehe hierzu Technik 6. Die ewige  Überlegung, ob Über- oder Unterflurantrieb ist immer mit der Funktionssicherheit eines Antriebes verbunden. Ich habe nun von einem Unterflurantrieb gehört, der kostengünstig und funktionssicher sein soll. Diesen Antrieb kann man sich unter www.hoffmann-antrieb.de ansehen. Wie zu lesen war, kann man diesen motorischen Antrieb auch mit einem normalen Weichendecoder schalten. In der Software muss allerdings die Schaltzeit auf über 1 Sekunde angehoben werden.

 

Fazit : Nicht Märklin - Antriebe sondern andere Fabrikate verwenden !

 

5. Unterflurzurüstsatz.

 

Eigentlich erübrigt sich dieser Untertitel. Sollte aber trotzdem jemand die vorgenannten Weichenantriebe verwenden, weil er sie im Bestand hat, dann rate ich von der Verwendung in Verbindung mit den Zurüstsätzen ab.

 

Warum ? Diese Zurüstsätze müssen derart genau montiert werden, dass ein ganzer Modellaufbau auf den Kopf gelegt werden muss, um diese erforderliche Genauigkeit zu schaffen. Eine “Über-Kopf-Montage“, erreicht diese Genauigkeit nicht !

Die Weiche wird von einem solchen Antrieb über einen dünnen Federstahl  betätigt.

Ist die Weiche etwas schwergängig, biegt sich dieser Federstahl und betätigt die Weiche  nicht mehr. Besonders die einspuligen DKW’s sind von solchen Unterflurantrieben nicht richtig schaltbar.

 

Ich wollte schlauer sein mit meiner unterirdischen Anbringung als ein Modellbahnklub, der alle Unterflurantriebe wieder demontiert hat und seine Weichen wieder mit „Überflurantrieben“ schaltet. Besonders bei den einspuligen DKW’S habe ich die Antriebe wieder oberirdisch angebracht, um eine fast funktionssichere Weichenschaltung zu erreichen.

 

Fazit : Hände weg von diesen Zurüstsätzen !

 

6. Gleisunterbau.

 

Der preisgünstigste Unterbau unter K - Gleise ist der, den man in Gleisbreite aus handelsübliche Korkbahnen von 10 x 1 m schneidet.

 

Auf meiner Anlage habe ich ganzflächig eine erste Korkbahn geklebt und dann darauf die ausgeschnittene Korkbahn unter die K-Gleise gelegt und diese dann angeschraubt. Das ist nur im Bahnhofsbereich mit einigen Gleisen berechtigt, weil man sonst die Bahnsteige unterfüttern muss ! Ansonsten kann man , wie nachfolgend beschrieben, viel Material sparen.

 

Man legt auf einer ausgerollten Korkbahn ein Stück Gleisbild - auch mit Weichen - und zeichnet, nach deren Ausrichtung, mit einem Kugelschreibe dieses, exakt an den Schwellen langfahrend auf die Korkbahn. Dann schneidet man diese Zeichnung mit einer ganz normalen Schere aus.

 

Die handelsüblichen Korkrollen haben aber nur eine Stärke von 2 mm; ein Unterbau sollte aber 4 mm haben. Also wiederholt man den zuvor genannten Vorgang noch einmal.

 

Beide ausgeschnittenen Gleisbilder werden nun unter die K - Gleise auf der Anlagenplatte ausgerichtet und mit den K - Gleisschrauben befestigt.

 

Der 4 mm starke Aufbau unter den Gleisen, passt vorbildgetreu zur Oberleitung.

 

Der Schotter wird nun rechts, links und in der Mitte der Schienen geschüttet und mit einem Seitenpinsel so verteilt, dass die Schwellen leicht frei sind. Mit dem gleichen Pinsel wird die Schotterböschung des Gleises vorbildgetreu angehäufelt.

 

Im beweglichem Teil der Weichen darf natürlich kein Schotter eingebracht werden !

 

Und nun zum Leimauftrag. Ich würde heute nicht mehr mit einer nadellosen Injektionsspritze den, mit Wasser  und Priel verdünnten, Leim zwischen jeder Schwelle aufbringen.

 

Heute würde ich mit einer Blumenspritze das ganze Gleis, mit Priel versetztes Wasser, einsprühen. Danach mit der gleichen Spritze, stark- nicht 50 zu 50 - verdünnten Holzleim aufspritzen. Stark verdünnten Holzleim deshalb, weil dieser nur den Schotter festhalten soll. Das Gleis wird durch die Schrauben gehalten.

 

Mit einem trockenem Lappen fährt man dann längst der Schienen und reinigt diese von dem Leim. Der neue Mittelleiter sollte sowieso später, wegen der besseren Kontaktgabe zum Schleifer, mit einem feinen Schmirgelleinen blank gemacht werden.

 

Mit diesem Sprühauftrag dürfte erheblich weniger Leim aufgetragen werden und somit weniger in den Kork eindringen. Wird der Kork durch den Leim stark getränkt, wird die beabsichtigte Geräuschdämmung mindestens gemindert, wenn nicht sogar aufgehoben !

 

7. Decoder mit dem Datenformat Märklin - Motorola.

 

Triebfahrzeuge von Märklin müssen schon einen Hochleistungsantrieb haben, will man diese sauber im Fahrverhalten bewegen. Aber man bekommt keine Fahrzeuge nur mit einem Hochleistungsantrieb.

 

Der C 90 - Decoder von Märklin ist nach meiner Erfahrung einer der besten Decoder. Er ist aber leider zu groß und nur für ein bestimmtes Datenformat angefertigt.

 

Märklin war Vorreiter in der Digitaltechnik. Die Entwicklung auf diesem Sektor konnte aber keiner vorausahnen. Aufgrund der Absatzzahlen war später eine Richtungsänderung in der Digitaltechnik  nicht möglich, wollte man die bisherigen

Besitzer dieser Technik nicht verärgern.

 

Es sei denn, man hätte den Mut gefunden, zweigleisig in der angebotenen Technik zu verfahren d.h., sowohl Digitaltechnik Im Motorola - , als auch im DCC - Datenformat anzubieten. Ab einem bestimmten früheren Zeitpunkt hätte das jeder Käufer verstanden.

 

So bleibt den Märklinisten nichts anderes übrig, als ihren Lokbestand, sofern er größer als 80 Lokomotiven ist, teilweise doppelt zu codieren.

 

Das allein ist aber noch nicht das Problem. Für die Schaltung der Hilfsbetriebe stehen bei dem Motorola - Datenformat nur 256 Adressen zur Verfügung. Für eine kleine Spielanlage mag das reichen, aber möchte man neben 120 Weichen und 60 Signale auch noch Rauchgeneratoren in Schornsteine, Straßen- und Hausbeleuchtungen, Blinklichtanlagen an Baustellen, Blaulicht an Einsatzfahrzeuge, Waschstraßen und und und ......schalten, dann sind 256 Adressen zu wenig.

 

Ich demontiere im Schattenbahnhofsbereich jetzt Weichenantriebe, die bei der Ausfahrt vom Zug aufgedrückt werden können, um freie Adressen zu gewinnen.

 

Ich habe oft an eine Umrüstung meiner 96 Lok’s mit DCC - Decoder gedacht. Als ich aber die erste Lok mit Sinusmotor erwarb, wurde ein solches Vorhaben über Bord geworfen.

 

Mit dem Sinusmotor hat Märklin einen Antrieb präsentiert, der alle anderen Antriebe in den Schatten stellt ! Es gibt auch nur einen Decoder auf dem Markt der diesen Motor regeln kann und der ist von Märklin, im Motorola - Datenformat !

 

Fazit : Der Sinusmotor allein legt einem nahe, bei dem Märklin-Motorola

            Datenformat für die Lokomotiven zu bleiben ! Für die Hilfsbetriebe

            würde ich Decoder mit dem DCC- Datenformat wählen ! 

           

8. Versorgungseinheiten.

 

Meine Versorgungs- und Steuereinheiten sind mit dem Interface von Märklin.

 

Die serielle Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Rechner und dem Märklin - Interface ist mit 2400 baud/s sehr langsam. Das liegt aber nicht an dem Rechner sondern an dem Interface !

 

Die Intellibox von Uhlenbrock beinhaltet neben einer CU mit 2 Fahrtregler für 3 A, das Interface und 20 Keyboards. Das sind 22 Märklin - Geräte in einem Gerät ! Rechnet man die mögliche Fahrstraßenschaltung in der Intellibox noch hinzu, ersetzt es das Memory von Märklin als 23tes Gerät !

 

20 Keyboards in einem Gerät sind deshalb möglich, weil im Gegensatz zu den Märklin - Keyboards, die max. 256 Adressen ansteuern können, die Intellibox die Ansteuerung von 320 Adressen im gleichen Datenformat ermöglicht.

 

Die volle Nutzung einer Intellibox in „Handsteuerung“, dürfte aber für eine solch große Anlage ohne Fahrstraßenschaltung kaum möglich sein !

 

In einer guten Modellbahnsoftware kann man bei einer zum Rechner angeschlossenen Intellibox, die Übertragungsgeschwindigkeit von 9600 auf 19200 baud/s umschalten !

Die Intellibox ist damit in der Übernahme von gesendeten Daten bis zu 20 mal schneller, gegenüber einem Märklin - Interface !

 

Für die „Handsteuerung“ einer Modellbahnsoftware reicht eine langsame Übertragungsgeschwindigkeit sofern die Anlage nicht allzu groß ist..

 

Wenn man also nacheinander - seriell - mit der Mouse eingibt : „Weiche schalten“, dann  „Signal schalten“, dann Lok am Fahrtregler „auf 20% beschleunigen“, dann, dann, dann usw.

 

Hat man aber mehrere Automatikprogramme geschrieben, die etwa gleichzeitig ablaufen sollen, ist ein schneller Datentransfer unumgänglich. Dann gehört auch zu einem schnellen Interface ein Rechner mit einer Taktfrequenz von mindestens 500 MHz ! 

 

Bei vielen großen Anlagen sind an einer CU viele Booster für die einzelnen Gleisabschnitte

angeschlossen d.h., es gibt für alle angeschlossenen Decoder ganz gleich ob sie Signale, Weichen, Schornsteine, Lokomotiven oder sonstige Verbraucher schalten oder steuern sollen, jeweils nur eine Datenleitung, bestehend aus zwei Drähte !

 

Alle CU’s, gleich welchen Fabrikats, senden bisher nur die Daten an die Decoder. Sie fragen nicht die Decoder ab, was diese überhaupt verstanden haben. Man spricht in diesem Fall von einem monodirektionalen Datentransfer.

 

Märklin sendet deshalb aus Gründen der Übertragungssicherheit, 2 mal hintereinander das gleiche Datenprotokoll an die Decoder. Der „angesprochene“ Decoder speichert das erste Protokoll und führt den enthaltenen Befehl erst aus, wenn das zweite Protokoll die gleiche Dateninformation hat.

 

Siehe hierzu auch „Technik 14 mit dem Titel : Wie funktioniert eine Digitalsteuerung“.

 

Schöpft man die mögliche Adressenbelegung beim Märklin - Datenformat aus, so sind an der Datenleitung 80 Lokomotivdecoder und 64 Hilfsbetrieb - Decoder angeschlossen. Hinzurechnen muss man dann noch die möglichen 496 Gleisrückmeldungen durch die 31 Rückmeldedecoder !

 

Allein die möglichen 31 Rückmeldedecoder verlangen ein eigenes Interface, um die angeschlossene Belastung und die Datenflut bewältigen zu können !

 

Ein zweites Interface bedeutet aber auch eine zweite serielle Com -  Schnittstelle am Rechner !

 

Zu dem zweiten Interface 6051 ist aber auch zusätzlich eine CU 6021 mit einem Trafo nötig um die Spannungsversorgung zu ermöglichen !

 

Wenn man eine größere Anlage plant, sollte man gleich eine zweigleisige Datenstrecke aufbauen !  Über die eine Datenringleitung werden die Lokomotiven mit ihrem Märklin - Datenformat „angesprochen“ während über die zweite Datenringleitung die Hilfsbetriebe - Decoder, im DCC - Datenformat „angesprochen“ werden !

 

Dies ist aber nur möglich, wenn man zwei Intelliboxen einsetzt ! Ein gemischter Betrieb mit CU 6021 sowie Interface 6051 und Intellibox für beide Kanäle ist zwar auch möglich, aber wer macht schon solch einen Geräte - Mischmasch.

 

Für beide Daten - Ringleitungen sind somit zwei Intelliboxen über zwei serielle Schnittstellen zum Rechner angeschlossen ! Eine Intellibox sendet im Märklin - Datenformat, während die andere ihre Protokolle im DCC Datenformat sendet !

 

Mit einem derartigem Hardwareaufbau stehen einem dann mit dem MM - Format, 80 Lok - Adressen und mit dem DCC - Format, 2048 Adressen für die Hilfsbetriebe zur Verfügung !

 

Die angehängten beiden Zeichnungen zeigen entsprechende Vorschläge.

 

Fazit : Kleine Anlagen einkanalig mit Märklingeräten zum Rechner 

            aufbauen, größere Anlagen zweikanalig mit Intelliboxgeräten 

            aufbauen, die jeweils für ihren Bereich die entsprechenden

            Datenformate senden !  

 

9. Triebfahrzeuge.

 

Den Triebwagenzug „Talent“ von Brawa kann ich nicht empfehlen. Der Zug ist speziell an der Fahrgestellseite wo der Schleifer angebracht worden ist, zu leicht. Ferner kann der Schleifer am Fahrgestell, beim Überfahren von Weichen, nicht weit genug eintauchen und hebt den Zug leicht an. Hier muss man also nacharbeiten.

 

Ein Beleuchtungseinbau mit LED’s in diesem Zug kann man sich sparen, weil durch die getönten Fenster diese nicht zu erkennen ist. Nimmt man handelsübliche Glühlampen dann leuchtet der gesamte Plastikoberbau mit den Fenstern gleichmäßig stark. Eine Hintereinanderschaltung von zwei Glühlampen kann man sich auch sparen, weil dann die Beleuchtung nicht zu erkennen ist. Den Zug besser ohne Innenbeleuchtung fahren.

 

Die ICE BR 401 und BR 402 früherer Fertigung von Märklin, haben, sechsteilig, Probleme bei der Bewältigung von Steigungen. Selbst einen normalen „Noch - Kreisel 2,5 fach, mit Bogenschienen 2231“ schafft ein solcher Zug nur noch schleichend mit erheblichen Geschwindigkeitsverlust.

 

Das Problem liegt daran, dass ein Triebkopf nur zwei angetriebene Achsen hat ! Der sechsteilige Zug ist einfach untermotorisiert !

 

Ich habe bei dem BR 401, den Dummy - Triebkopf auch motorisiert und mit einem gleichadressiertem Decoder versehen !

 

Um ein identisches Fahrverhalten beider Triebköpfe - analoge Potentiometereinstellung ( !!! ) - zu erreichen, habe ich beide umgerüsteten Triebköpfe getrennt hintereinander gefahren, um Abweichungen erkennen zu können.

 

Durch die verhältnismäßig grobe 14- bzw. 27-stufige Fahrstufentreppe des digitalen Drehzahlreglers, beeinflussen sich beide Regler bei Berg - und Talfahrten nicht gegenseitig, sofern geringe Drehzahldifferenzen ( sie sind nicht  <> einer Aussteuerungsstufe ) auftreten sollten.

 

Längere Versuchsfahrten über Gleiswendel und einer größeren Steigung, haben keine Beanstandung im Fahrverhalten, beider nun angetriebenen Triebköpfe ergeben !

 

Bei dem BR 402 geht das nicht, weil der Steuerwagen einen ganz anderen Aufbau auch im Fahrgestell hat !

 

Märklin kennt wohl die Probleme, denn bei den noch schwereren TEE VT11.5, hat man in jeden Triebkopf einen Hochleistungsantrieb mit Kugellager ( !!! ) eingesetzt ! Geregelt werden beide Motore über einen Decoder.

 

Die ICE von ROCO haben vier angetriebene Achsen. Den neuesten ICE 3 werde ich mir, wegen der zuvor beschriebenen Probleme, von ROCO holen - z.Z. ist die Produktion jedoch noch nicht vorgesehen.

 

In meinem Dampflokbestand sind Lokomotiven von Märklin, ROCO Fleischmann und Gützold. Märklin hat gegenüber den anderen Herstellern etwas in der Detailtreue aufgeholt. Die anderen Fabrikate, bis auf die neue P 8 von Märklin, sind aber immer noch schöner.

 

Besonders die BR 65 von Gützold sowie die DR 18 ( ohne Sound ) und BR 23 von ROCO sind hervorragend nachgebildet und haben sehr gute Laufeigenschaften.

 

Gute und leise Laufeigenschaften haben auch das „U - Boot“, die „Taigatrommel“ und die „Ludmilla“ von Gützold. Diese Lok’s sind empfehlenswert !

 

Mit dem neuen Flüsterschleifer von ROCO sind deren Lok’s noch leiser geworden ! Teilweise, wo es ging, habe ich auch unter Märklinlok’s die Flüsterschleifer von ROCO montiert. Mit gutem Erfolg, denn die Lok’s wurden erheblich leiser

 

10. Triebfahrzeuge mit Sound.

 

Märklin - Lokomotiven werden nur in kleinen Soundmodul - Schritten geliefert. Während heute eine bestimmte Lok mit einem Pfeifton angeboten wird, wird die gleiche Lok in zwei Jahren mit einem Fahrgeräusch zusätzlich versehen. Weitere Jahre später kommt dann noch ein Bremsgeräusch hinzu.

 

Diese Verkaufsstrategie mag sich vielleicht rechnen, aber sie verärgert viele Märklinisten !

 

Andere Firmen gehen da mehr auf die Wünsche der Modellbahner ein und bieten, wie bei ROCO, komplette Soundlokomotiven an !

 

Viele Modellbahner schütteln den Kopf wenn sie den Lokpfiff der Baureihe 01 von Märklin hören. Ich kenne keine BR 01 in Deutschland, die einen Western - Lokpfiff hat.

 

In einem Punkt sind Sounddampflok’s von Märklin besser gegenüber anderen Fabrikaten, sie sind schwerer im Kessel und werden durch ihren Vorläufer besser über die Weichen geführt !

 

Dampflok’s mit Sound von ROCO haben da ihre Probleme. Sehr gut kann man das sehen, bei DR 18 ohne und bei der mit Sound !

 

Dieses Problem bei der BR 18 mit Sound, wird hoffentlich ein Zusatzgewicht im Vorläufer oder im Kessel abstellen.

 

Die schöne bayrische 3/6 - Soundlok von ROCO hatte in den ersten Ausgaben Probleme mit einem angehängtem Zug, Steigungen zu bewältigen. Auf einer Messe in München wurde mir dazu empfohlen, die Radreifen gegen ein weicheres Material auszutauschen. Zu der Fahrt über Märklin - Weichen, konnte man mir auf der gleichen Messe aber nichts empfehlen.

 

Eine Anfrage bei ESU - Loksound, ob man bei ihnen auch reine Sounddecoder ohne Lokfunktion bekommt, wurde heute verneint. Die Entwicklung eines reinen Sounddecoders

ist auch vorläufig nicht vorgesehen. Schade eigentlich, wenn man an die vielen Digitallok’s denkt, die man hat und eventuell mit einem Sound versehen möchte.

 

Denn der zusätzliche Soundeinbau ist bei den digitalen Diesel- und Elektrolok’s von Märklin sehr einfach ! Diese Loks sind im Gehäuse schon so schwer, dass ein versperrendes Zusatzgewicht im Innern, für den nötigen Anpressdruck, nicht erforderlich ist !

 

Bei den digitalen Lok’s von ROCO ist ein nachträglicher Soundeinbau, ohne Fräsarbeiten am Zusatzgewicht, nicht möglich !

 

Einige Schlepptender - Lokomotiven von Märklin haben ihren Decoder im Tender. Wenn man diesen großen Decoder ausbaut, hat man im Tender Platz für einen Sounddecoder mit Lautsprecher. Oft sind unter dem Tender auch die Stromzuführungen so das man vom Tender nur die vordere Beleuchtung und die beiden Leitungen zum Motor führen muss. Bei den ESU - Sounddecodern kann man das zur Drehzahl der Räder erforderliche synchrone Dampfstoßgeräusch programmieren, ohne die Raddrehzahl erfassen zu müssen ! 

 

Sehr gute Soundlok’s sind die V 200 und der TEE von Märklin, sowie die Ludmilla von ROCO. Die Ludmilla hat trotz des „Gewichtsverlustes durch den Lautsprecher“ keine Laufprobleme über Märklinweichen. Sie hat aber auch ein entsprechendes Gewicht auf beide Fahrgestelle !

 

Fazit : E-, Diesel- und Schlepptenderlokomotiven von Märklin die noch

            nicht digitalisiert worden sind, würde ich mit einem Sounddecoder

            und Lautsprecher von ESU versehen. Für den Motorumbau würde

            ich das Lagerschild, den 5-poligen Anker und den permanenten

            Feldmagnet als Ersatzteil bestellen !

        

            Man muss sich nur vorher erkundigen, ob der Motor auch

            umbaubar ist !

 

            Modellbahnclubs helfen einem in dieser Frage.

  

11. Güterwagen.

 

Güterzüge mit 10 und mehr Wagen haben mehr oder minder das Problem enge Weichen zu durchfahren. Fast alle Fabrikate sind zu leicht und neigen sich gerne zur Seite oder entgleisen.

 

Ich habe einen Militärzug mit 11 Wagen, der nicht einmal über schlanke Märklinweichen das Gleis wechseln konnte. An den Lok’s lag es nicht. Obwohl sich bei den ROCO - Wagen die Kupplungsdeichseln sehr weit bewegen lassen, wurde ein Kupplungsproblem vermutet.

 

Ich habe alle möglichen Kupplungen verschiedener Hersteller probiert, ohne eine Verbesserung zu bekommen Das änderte sich, als mir jemand den Tipp gab, es doch einmal mit einer bestimmten  ROCO - Kupplung zu versuchen. 

 

Mit der ROCO - Kupplung NEM 362, klappte es dann ohne Probleme !

 

Die genannte Kupplung hat nämlich gegenüber den anderen Kupplungen einen weitaus breiteren Bügel, der eine größere seitliche Bewegung zulässt.

 

Mit dieser Kupplung wurde die Überlegung, eventuell die Wagengewichte zu erhöhen, hinfällig. 

 

12. Personenwagen .

 

Schöne Personenwagen gibt es neben Märklin, auch von anderen Herstellern. Aber nur Märklin bietet Personenwagen an, die einen problemlosen Einbau eines Schleifers und Radabgriff, für die Innenbeleuchtung ermöglichen.

 

Möchte man feste Zugverbände mit Personenwagen herstellen und die Lok hat einen NEM - Kupplungsschacht, erübrigt sich der Schleifereinbau an einem Wagen !

 

Von ROCO gibt es sehr gute 4-polige Elektrokupplungen für die NEM Schächte.

 

In E-, Diesel- und Schlepptenderlokomotiven ist genügend Platz für ein kleines Relais von Conrad. Die Lok und alle Wagen bekommen statt der normalen, die Elektrokupplungen. Die Lok hat aufgrund ihres Gewichtes einen besseren elektrischen Kontakt zum Gleis als die leichten Wagen.

 

Man greift also den Schleifer und die Masse in der Lok ab. Der Schleiferabgriff wird über den Relaiskontakt an die Elektrokupplung der Lok geführt. Der Masseabgriff geht direkt zur Elektrokupplung der Lok.

 

Alle Wagen erhalten LED - Lichtbänder z.B. von Digitaltrain. Es werden nun von diesem mit LED’s bestücktem Band, jeweils 2 Drähte zu jeder Kupplung geführt.

 

Aufpassen muss man natürlich, auch die richtigen, gegenüberliegenden Pole der jeweiligen Kupplungen  zu verwenden.

 

Hat der Zug einen Steuerwagen kann man den Schleifer dort entfernen und verwendet nur den Umschaltkontakt im Fahrgestell. Die Schleiferspannung greift man dann entweder vom Lichtband ab, oder führt über den 3ten Pol der Kupplungen - so habe ich es gemacht - die Schleiferspannung direkt zum Steuerwagen.

 

Mit einer F - Funktion vom Lokdecoder wird dann das Relais und somit die Wagenbeleuchtung geschaltet.

 

Mit diesen Kupplungen kann man Züge hervorragend im Schubbetrieb fahren !

 

Fazit : Um die Belastung an den Gleisen zu minimieren, keine

            Wagenbeleuchtung mit Glühbirnen einsetzen, sondern Lichtbänder,

            bestückt mit stromsparenden LED’s, verwenden !

 

13. Lichtsignale.

 

Bis jetzt waren eigentlich die Lichtsignale von Viessmann die schönsten.

 

Nun hat aber Märklin mit ihrer neuen Lichtsignalgeneration ein Highlight gesetzt !

 

Märklin hat offensichtlich erkannt, dass man nicht nur spielenden Kindern, sondern auch den Modellbahnern etwas bieten muss !

 

Die neuen Lichtsignale von Märklin haben nicht nur LED’s, sondern auch extrem flache Signalschirme. Ein besonderes Highlight ist, dass man keine Leitungen sehen kann !

 

Die Signalschirme haben an der Rückseite eine integrierte Elektronik, die über zwei Drähte im Signalholm, mit einem externen Signalsteuermodul kommuniziert.

 

Diese externe Elektronik kann im C -Gleis oder unter der Anlagenplatte montiert und mit zwei Drähte zur Datenringleitung angeschlossen werden.

 

Jedes Signalsteuermodul kann ein Hauptsignal und zwei Vorsignale bedienen.

 

Ähnlich wie bei den Signaldecodern von LDT, sind die Signalbildwechsel weich. Siehe hierzu Tipp 5.

 

Das externe Signal - Steuermodul ( Decoder ) versteht natürlich nur das Märklin - Motorola - Datenformat !

 

Es gibt alle funktionsfähigen Signalvarianten, bis hin zum 7-begriffigen Ausfahrsignal !

Für ein 7-begriffiges Signal werden natürlich 7 Adressen zur Ansteuerung benötigt.

 

Diese Signale erscheinen im ersten Moment teuer, aber man muss berücksichtigen, dass der Preis auch einen Signaldecoder beinhaltet !

 

Zu erhalten sind diese neuen Lichtsignale, laut neuester Lieferterminliste, ab Dezember 2003.

 

Als Gegenstück zu den neuen Märklinsignalen gibt es die schönen Signale von Viessmann die man auch im anderen Datenformat, z.B. mit einem Signaldecoder von LDT ansteuern kann.

 

Diese LDT - Signaldecoder können entweder zwei 7-begriffige-, oder vier 2-begriffige-, oder zwei 3-begriffige und zwei 2-begriffige Signale vorbildlich ansteuern - siehe hierzu Tipp 5.

 

Auf meiner Anlage stehen Lichtsignale von Viessmann. Angesteuert werden sie mit Schaltdecodern . Für ein 4-begriffiges Signal benötige ich mit Dioden 1N4148 drei Schaltfunktionen. Der Nachteil dieser Schaltung ist der übergangslose Signalbildwechsel.

Ich würde heute zu diesen Signalen, LDT - Signaldecoder einsetzen.

 

Fazit : Lichtsignale von Viessmann mit LDT - Lichtsignaldecodern nehmen

            oder die neuen Lichtsignale mit den Steuermodulen von Märklin

            verwenden, sofern man grundsätzlich bei dem Märklin - Motorola

   Datenformat auch für die Hilfsbetriebe bleibt !

  

14. Formsignale.

 

Unbestritten sind die Formsignale, mit dem speziellen Federantrieb, von Viessmann die besten. Es sind die einzigen Signale die eine langsame Flügelbewegung haben.

 

Für die Betätigung kann man Schalt- oder Weichendecoder nehmen, wobei bei den Weichendecoder im Programm die Schaltzeiten  angehoben werden müssen.

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