Tipp 8

von Manfred Richter

 

Industrie-, Haus- und Straßenbeleuchtung.

 

In vielen Bausätzen sind für die Fenster die Gardienen auszuschneiden und rückseitig an die Fenster zu kleben. Die übrige rückseitige Fassadenwand, hat je nach Baustil, die Farbe der Vorderseite, die teilweise sehr hell ist.

 

Baut man nun das Haus entsprechend der Bauanleitung zusammen, kann es passieren,

dass durch die Innenbeleuchtung die Wände „durchscheinen“. Ganz besonders durchscheinend sind die Klebestellen, wenn diese nicht exakt ausgeführt wurden..

 

Bei derartigen Häusern streiche ich mit einer schwarzen Acrylfarbe die Rückseiten. Die gleiche Farbe füllt auch die schmalste durchscheinende Ritze.

 

Nun muss man nur noch verhindern, dass hinter allen Fenstern ein „Licht“ angeht. Je nach Dicke der Gardienen streiche ich, von Haus zu Haus unterschiedlich, diese rückseitig an verschiedenen Fenstern, entweder mit der schwarzen Acryl- oder mit Wasserfarbe an und habe somit das „Licht ausgeschaltet“.

 

Sollten die Gardienen aus starkem Papier bestehen, muss man sehr helle Lampen einsetzen, um einen halbwegs gut beleuchtetes Fenster zu bekommen.

 

Ich gehe einen anderen Weg, sollte das Gardinenpapier sehr stark sein. Mit einem Tuschpinsel und etwas Lokomotivöl streiche ich die gewünschten Fenstergardienen von der Rückseite ein. Damit wird die Gardine durchsichtiger und ich kann leistungsschwächere Glühbirnen verwenden. Auch wirkt die Gardine mit ihrem Schnitt und Farbe viel realistischer.

 

Bei Häusern, die für die Gardinen ein Innenhaus aus Pappe haben, verfahre ich ähnlich. Hier werden die nicht beleuchteten Fenster innenseitig mit schwarzer Farbe bemalt und die gewünschten hellen Fenster wieder mit Öl eingepinselt.

 

Mit einem „sattem“ oder „mageren“ Ölpinsel kann man mit etwas Geschick, die Durchsichtigkeit der Gardine bestimmen. Das eine beleuchtete Fenster hat dann gegenüber einem anderen Fenster, ein stärkere oder „schwächere Zimmerbeleuchtung“ !

 

Bei mehrstöckigen Häusern die ein Innenhaus aus Pappe haben, kann man mit zwei Lampen in verschiedener Höhe und einer Querpappe, die etwas größer als die innere Hausfläche ist, unterschiedliche Etagenbeleuchtungen zaubern. Die Zeichnung zeigt einen solchen Lampenaufbau.

 

 

Als Lampenfassungen für die Häuser eignen sich sehr gut die Brückenfassungen - Conrad 72 89 24-97 mit Sockel E 5,5 - an die man zwei entsprechend lange Drähte

( 18 x 0,1 mm ) anlötet. Dieses Drahtmaterial bekommt man vom gleichen Lieferanten in verschiedenen Farben mit 100 m, auf Spulen gewickelt. Als Glühlampenmaterial nehme ich 8 mm Kugelbirnen - lassen sich gut fassen, ohne Lampenzieher - mit 19 Volt und 60 mA..

 

Dieses Material ist billiger als die fertige Fassungen mit Drähte, die sowieso meistens zu kurz sind.

 

Um die Lebensdauer der Glühbirnen zu erhöhen, wird die nachgenannte Steuerung mit 16 V eingespeist.

 

Für die unterschiedlichen Spannungen auf der Anlage, verwende ich keine alten Märklintransformatoren, sonder einen Leistungstrafo mit vielen Anzapfungen.

 

Auf meiner Anlage stehen zwei, durch Plexiglas geschützte, 180 VA Transformatoren mit nachgeschalteten Sicherungsklemmen für die einzelnen Spannungsabgriffe.

 

Diese Transformatoren, die keinen Berührungsschutz haben (!!!), bekommt man preisgünstig bei Conrad.

 

Für das unterschiedliche „Aus“ und „Ein“ der Hausbeleuchtungen sowie der Straßenlaternen empfehle ich die, auch von mir verwendete Mikroprozessorgesteuerte - Modellbahn - Stadtbeleuchtung von Conrad - Artikel Nr. für den Bausatz : 19 18 84-97.

 

Diese Steuerung lässt die Straßenlaternen flackernd einschalten und die Hausbeleuchtungen unterschiedlich ein- und ausschalten. An 20 Ausgänge können 80 Lampen geschaltet werden. Der zeitliche Ablauf der Steuerung kann in drei Varianten gewählt werden. Über zwei Kontakteingaben, z.B. von einem Schaltdecoder, kann der zeitliche Steuerungsablauf getrennt für die Straßenlaternen und Hausbeleuchtungen gestartet werden. Nach dem Zeitablauf bleiben die Straßenlaternen eingeschaltet während die Hausbeleuchtungen nacheinander ausgeschaltet wurden.

 

Nach dem zeitlichen Ablauf der Hausbeleuchtung, muss die Steuerung für einen erneuten zeitlichen Ablauf, neu gestartet werden.

 

Baut man sich eine Hausbeleuchtung über zwei Etagen und verwendet verschiedene Ausgänge der zuvor genannten Steuerung, kann man innerhalb eines Hauses eine unterschiedlich eingeschaltete Beleuchtung erreichen.

 

Für die Industrie- und Straßenbeleuchtung empfehle ich die Leuchten mit einem Stecksockel von Viessmann. Alle anderen Leuchten die mit Nägel befestigt werden müssen, haben immer das Problem der erneuten Befestigung, wenn man eine defekte Glühbirne auswechseln muss.

 

Durch den Steckfuß der Leuchte und einer genügend großen Leitungsschlaufe unterhalb der Anlagenplatte, kann man gut an der herausgezogenen Leuchte, eine defekte Glühlampe wechseln.

 

Als Glühlampenmaterial für die Industrie- und Straßenlaternen empfehle ich die 2,3 mm zylinderförmigen Spezialglühbirnen mit 16 V und 30 mA. Sie sind funktionssicherer als die Glühbirnen mit Schraubgewinde z.B. in Brawa - Leuchten.

 

Auf meiner Anlage musste ich diese Glühbirnen öfters am gelöteten Fußkontakt reinigen. Der Messingfußkontaktpunkt in der Fassung und die Lötstelle an der Glühbirne, bilden offensichtlich ein elektrisches Element, dass nach gewisser Zeit zu diesem Problem führt.

 

Die Leuchten auf dem BW, den Abstellgleisen und in der Industrie, werden wie zuvor angeführt, auch mit etwas kleinerer Spannung, gegenüber ihrer Auslegung, versorgt.

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