Technik 16


Vorbildgetreue Lichtsignalsteuerung mit Viessmann- und 76xxx Märklin-Signale.

 

1. Allgemeines.

2. Viessmannsignale mit LDT-Signaldecoder.

3. 76xxx Märklinsignale mit ihren Decodern.

Die Signalbilder der Lichtsignale sollte man auf jeder noch so kleinen Anlage sehen können.

Umso unverständlicher ist die Ausführung der neuen Ks-Signale von Viessmann und der 76xxx Reihe von Märklin. Beide Produkte haben Sonnenblenden, die zwar massstäblich umgesetzt sein mögen, aber derart lang sind, dass man die Signalbilder nur bei großen Anlagen - genügend großer Abstand - oder bei Betrachtung auf Gleisniveau erkennen kann.

Gerecht wird man den kleinen Anlagenbauern damit jedenfalls nicht.

Das folgende Foto zeigt den Signalkopf des Märklin - Lichtsignals 76397 mit seinen langen Sonnenblenden über den Signalleuchten.  

Ich hoffe, dass man die Signale der 40er Reihe bei Viessmann weiterhin fertigt, weil diese Signale die langen Sonnenblenden nicht haben und sich deshalb für den Einsatz auf kleinen Anlagen besonders empfehlen.

Beim Bau der früheren Anlage gab es die modernen Lichtsignaldecodervon Viesmann und LDT noch nicht. Ich habe deshalb mit der nachfolgenden Schaltdecoder-schaltung, meine 4016er Ausfahrsignale von Viessmann geteuert.

Zufriedenstellend war diese Ansteuerung nur in der Funktionssicherheit. Hinsichtlich dem Signalbildwechsel sicherlich nicht.

Beim Bau der jetzigen Anlage mussten deshalb für die Schaltdecoder, neue Licht-signaldecoder eingesetzt werden. Sie sollten auch in der Ansteuerung, durch die Modellbahn-software WinDigital 2005 - nahezu gleich der Märklinsoftware 60512 von der Fa. Abbink -, die gewünschten Signalbilder, sowohl im Monitorgleisbild, als auch im Anlagensignal umsetzen.

Und wenn schon spezielle Lichtsignaldecoder, dann mussten sie auch die Signalbilder entsprechend dem großen Vorbild umsetzen. Wie in der folgenden Zeichnung zu sehen ist, erfolgt ein Signalbildwechsel zuerst mit dem gedimmten Verlöschen des alten Signalbildes. Danach folgt eine kurze Dunkelphase, bevor, wiederum gedimmt, sich das neue Signalbild aufbaut. 

Bei der Bundesbahn werden die Signalbildwechsel nicht deshalb so weich in den Übergängen aufgebaut, weil sie vielleicht schön aussehen, sondern weil sie damit die Lebensdauer der Leuchtmittel in den Signalen erhöht.

Die folgende Zeichnung zeigt einen Signalbildwechsel, wie er bei den Lichtsignaldecodern von LDT und Märklin erfolgt.

Die nachfolgende Zeichnung zeigt dagegen einen Signalbildwechsel mit Schalt-decodern.

Verwendet habe ich auf meiner neuen Anlage Signaldecoder von LDT, die auch auf großen Ausstellungsanlagen wie Miniatur-Wunderland, um nur eine zu nennen, Verwendung fanden.

Um die neuen Märklin-Lichtsignale zu testen, steht nun auch ein solches Signal neben den Viessmann-Lichtsignalen auf der neuen Anlage.

2. Viessmann Lichtsignale mit LDT-Lichtsignaldecoder.

Diese Lichtsignaldecoder können entweder zwei 7-begriffige, oder zwei 4-begriffige, oder vier 2- bzw. 3-begriffige Lichtsignale ansteuern.

Ein 7-begriffiges Lichtsignal ist bekanntlich ein Ausfahrsignal mit einem am delben Signalmast anmontiertem Vorsignal.

Die Signalbildfolge ist am Hauptsignal : Hp00 ( rot/rot ) "Zughalt", Hp1 ( grün ) "Fahrt", Hp2 ( grün/gelb ) " Langsamfahrt" und Hp0/Sh1 ( linke rote Leuchte mit zwei schräg angeordneten weißen Leuchten ) "Zughalt, Rangierverbot aufgehoben".

Die Signalbildfolge am Vorsignal ist : Vr0 ( gelb/gelb ) " Zughalt am Folgesignal erwarten", Vr1 ( grün/grün ) "Fahrt am Folgesignal erwarten" und Vr2 ( gelb/grün ) "Langsamfahrt am Folgesignal erwarten".

Auf dem folgendem Foto zeigt der Hauptschirm Hp00 "Zughalt". Das Vorsignal ist deshalb dunkel.

 

Nun zeigt der Hauptschirm Hp1 " Fahrt", während das Vorsignal Vr0 "Zughalt am Folgesignal erwarten", anzeigt.

 

Nun zeigt der Hauptschirm Hp1 "Fahrt" und das Vorsignal zeigt Vr1 "Fahrt am Folgesignal erwarten".

Der Hauptschirm zeigt nun Hp1 "Fahrt" und das Vorsignal Vr2 ,"Langsanfahrt am Folgesignal erwarten".

Der Hauptschirm zeigt nun Hp2 "Langsamfahrt" und das Vorsignal Vr0, "Zughalt am Folgesignal erwarten".

Der Hauptschirm zeigt nun Hp2 "Langsamfahrt" und das Vorsignal Vr1 "Fahrt am Folgesignal erwarten".

Nun zeigt der Hauptschirm Hp2, " Langsamfahrt" und das Vorsignal Vr2, " Langsamfahrt am Folgesignal erwarten".

Und letztlich zeigt der Hauptschirm Hp0/Sh1, "Zughalt, Rangierverbot aufgehoben". Das Vorsignal ist durch Hp0/Sh1 wieder  dunkel.

 Die beiden Klemmenleisten am Decoder sind identisch. An jeder Klemmenleiste kann max. ein 7-begriffiges, oder ein 4- begriffiges, oder zwei 2- oder 3-begriffige Lichtsignale angeschlossen werden. Die Bezeichnungen an den Klemmen geben vor, welcher Draht des Signals, wo angeschlossen werden muss.

An den 2-poligen Klemmen KL2 wird er Decoder zur Datenringleitung der CU 6021 bzw. zum Booster 6017 angeschlossen. Die Spannungsversorgung des Decoders erfolgt über die Klemmen KL1. Diese kann sowohl über einen separaten Trafo, als auch durch Drahtbrücken zu den Klemmen KL2, von der Datenringleitung erfolgen.

Ich habe, weil unser 220v-Netz nicht stabil ist, die Decoder mit einer stabilisierten, einstellbaren Gleichspannung von 17 V versorgt. Dies ergibt mit dem folgenden Hinweis, ein kräftiges aber nicht zu helles Signalbild.

Auf dem Decoder sind bereits die Widerstände für die LED's vorhanden. Ich habe deshalb die Widerstände und die Diode 1N4148, an den Viesmannsignalen entfernt. Mit zwei in Reihe geschalteten Widerständen ist ansonsten das Signalbild zu dunkel.

2.1. Einlernen der Decoderadressen.

Beide Klemmenleisten haben je 4 Adressen. Bei einem 7-begriffigen Signal gilt die erste Adresse für das Signalbild Hp00 und Hp1. Die zweite Adresse für Hp2 und Sh1. Die dritte Adresse ist für das Vorsignalbild mit Vr0 und Vr1 zuständig. Die vierte Adresse gilt der Dunkeltastung des Vorsignals und dem Vorsignalbild Vr2.

Für jede klemmenleiste ist eine zusammenhängende, fortlaufende Gruppe von 4 Adressen zuständig. Wird also als erste Adresse die 1 eingeben, kennt der Decoder die anderen Adressen mit 2 bis 4. Diese brauchen nicht mehr eingegeben werden. 

Die Adresseneingabe der zweiten Klemmenleiste braucht sich nicht an der ersten anschließen. Es kann dies ohne weiteres z.B. die Adresse 72 sein. Die weiteren Adressen 73 bis 75 kennt er dann automatisch. Auch sie brauchen nicht mehr eingegeben werden.

Ist mit "Go" die Datenringleitung der CU 6021 eingeschaltet, betätigt ( Impulsgabe ) man den weißen Taster s1, links unten, auf dem Decoder. Das an der linken Klemmenleiste angeschlossene Signal schaltet dann alle 1,5 Sekunden, von rot auf grün und umgekehrt, um.

Der Signaldecoder zeigt mit dem Wechsel an, dass er sich im Programmiermodus befindet und auf eine Adresseneingabe wartet. Hat man z.B. die Adresse 1 eingeben, blinken kurz die LED's etas schneller und danach wieder im 1,5 Sekundentakt. Dies zeigt, dass der Decoder die Adresseneingabe verstanden hat.

Das an der linken Klemmenleiste angeschlossene Signal / Signale ist / sind, damit prgrammiert. Betätigt man den weißen Taster erneut, blinken nun zwei LED's des rechten Signals. Gibt man dann die Adresse z.B. 72 ein, blinkt das rechte Signal kurz etwas schneller und dann wieder im 1,5 Sekundentakt. 

Mit dem erneuten Betätigen des Tasters s1, wird der Programmiermodus des Signaldecoders verlassen. Der Decoder ist für die angeschlossenen Signale komplett programmiert, alle zeigen nun "Zughalt".

Danach testet man, mit den zugehörigen Tasten des Keyboards oder des Software-Stellpultes, die einzelnen Signalbilder der angeschlossenen Signale. 

Sollte der Decoder nicht den LED-Wechsel am angeschlossenen Signal anzeigen, dann sollte man zuerst die Datendrähte an der Klemmenleiste KL2 vertauschen, bevor man den kompletten Signalanschluss am Decoder kontrolliert. 

Eine Besonderheit bei der Signalansteuerung, gibt es zur Modellbahn-Software WinDigital 2005. In der Software gibt es Hauptsignalsymbole mit integriertem Vorsignal für die neuen Märklin-Signale. 

Wenn in der Software eine Adresse zweimal genannt wird, wird dies mit dem Ort der gleichen Adresseneingabe als "Gefahr" angezeigt. Bei dem Vorsignal am Hauptsignal, passiert dies zu Recht nicht, weil ein Folgesignal mit seinen Adressen ( zugelassene doppelte Adressennennung ) auch das Vorsignal steuert. Das ist mit dem LDT- Signaldecoder nicht möglich, weil das Folgesignal z.B. die Adresse 72 und 73 haben kann, während das Haupt- mit Vorsignal die Adressen 1 bis 4 hat. 

Auf meiner Anlage habe ich deshalb vor dem neuen 7-begriffigen Märklin-Signalsymbol ein Vorsignalsymbol vorangestellt. Der Decoder betrachtet beide Signale als ein Signal, weil die Adressen sich nicht geändert haben konnten. Im Gleisbild dagegen sind aber zwei Signale eingegeben worden. Mit einer Aktionsauslösung des Folgesignals, wird nun das Vorsignal gesteuert. Allerdings, wird im Monitorgleisbild das Vorsignal nicht dunkel, wenn das Hauptsignal Hp00 anzeigt. Das Anlagensigal dagegen steuert richtig. Mich stört das nicht, weil ich so schön sehen kann, wie bei Änderungen am Folgesignal, das Vorsignal mitsteuert. 

Eine weiter Besonderheit besteht in der schnellen Signalansteuerung des Decoders. Aufgrund der Signalbildübergänge, siehe hierzu die Zeichnung " Vorbildgetreuer Signalbildwechsel", arbeitet der Decoder autark und erkennt einen erneuten, sofortigen Signalbildwechsel, während des Umsteuerns, nicht. 

Deshalb muss zwischen schnellen Signalbildwechsel, eine Pause von ca. 300 ms eingehalten werden. Versuche mit einem Test-Progammablaufplan haben bestätigt, dass diese Zeit ausreichend ist.              

3. 76xxx Märklinsignale mit ihren Decodern.

Die Signale können sowohl in der Anlage, als auch auf einem Arbeitstisch programmiert werden, sofern diese mit einer CU 6021 und einem Keyboard 6040, oder einem PC und einer CU 6021, mit entsprechender Modellbahnsoftware vorgenommen wird.

Mit wurde zugetragen, dass die Programmierung des Signaldecoders entsprechend der Betriebsanleitung, problematisch sei. ich habe mir deshalb aus dem FAQ des Märklin Forums, die andere ( einfache !!! ) Programmier-anweisung ( VHC / Kielkopf / 5.5.2004 ) ausgedruckt und bin dieser Empfehlung gefolgt. 

Anders als beim LDT-Signaldecoder, verlangt der Märklin-Decoder nicht eine zusammenhängende Adressiergruppe. Bei ihm kann ohne weiteres z.B. die Adresse 1 und 6 fürdie beiden Begriffe Hp0 / Hp1 und Hp2 gewählt werden. 

Ferner können bei diesem Decoder, im Gegensatz zum LDT, für das Vorsignal die Adressen des Folgesignals eingegeben werden. Somit wird dem Folgesignal automatisch das Vorsignal mitgesteuert und es werden Adressen gespart. Die Modell-bahnsoftware WinDigital 2005, berücksichtigt dies bei den Symbolen der neuen Märklinsignale.

Eine weitere Besonderheit zeichnet diesen Signaldecoder von Märklin aus. Zwischen einer schnellen Signalbildfolge benötigt dieser, beim Abbau des langsam verlöschenden Signalbildes und dem langsamen Signalbildaufbau, keine Pause z.B von 300 m in einem PAP. Der Decoder nimmt jeden, noch so schnellen Befehl an. 

Der Märklin-Decoder kann dagegen nicht getrennt, wie beim LDT-Decoder, mit Spannung versorgt werden. Er bezieht mit dem Signal, aus der Datenleitung auch seine Versorgungsspannung.

Wie auch beim LDT-Decoder werden für die Ansteuerung des 76397er Märklinsignals, mit Hp0-Hp1-Hp2-Vr0-Vr1 und Vr2, 4 Adressen benötigt.

Durchgeführt wurde die Adressenprogrammierung des Signals mit dem Anlagen-PC auf einem Arbeitsplatz. Nach provisorischem Anschluss des gelben und braunen Drahtes an die Datenringleitung der CU, ist das Signal betriebsfertig angeschlossen.

Wichtig ist für die Progarmmierung des Decoders, dass in einem späteren Foto gezeigte rückseitige Brücke am Decoder eingesteckt ist.

Programiervorgang :

Cu-Taste "go" betätigen. Das Signal ist danach im Programmiermodus und blinkt mit Hp0 / Hp1, "rot / grün".

Grüne Taste der gewünschten Adresse, z.B. 1, kurz  am Keyboard oder PC-Stellpult betätigen. Das Signal hat die erste Adresse angenommen und blinkt nun mit Hp2, "gelb / grün" in Erwartung der nächsten Adresse.

Grüne Taste der gewünschten Adresse, z.B. 8, kurz am Keyboard oder PC-Stellpult betätigen. Das Signal hat nun auch die 2te Adresse angenommen, wenn das Vorsignal nun mit "gelb-gelb" und "grün-grün" für Vr0 und Vr1 blinkt.

Grüne Taste der Adresse des  Folgesignals für Hp1, z.B. 78, "grün",kurz betätigen. Das Vorsignal blinkt nun mit Vr2, "gelb / grün".

Grüne Taste der Adresse des Folgesignals für HP2, z.B. 79, "grün / gelb" kurz betätigen.

Nach dieser letzten Adresseneingabe blinkt das Signal mit allen LED's einmal auf und zeigt damit an, dass die Programmierung erfolgreich war. Die Datenspannung kann nun mit "stop" der CU abgeschaltet werden und die rückseitige Brücke mit dem Karton abgezogen werden.

Schaltet man für einen Test, die Spannung mit "go" der CU wieder auf, zeigt das Signal irgendein Signalbild. Mit dem Betätigen der roten Taste, am Keyboard oder PC-Stellpult,für die eingegeben Adresse von Hp0, "rot", zeigt das Signal im Übergang schön "langsam" das gewünschte Signalbild. Schaltet man dann mit der grünen Taste, gleich auf welchem Pult, auf Hp1 "grün", ist das leise Klicken des Feinrelais auf der Decoderplatine zu hören. Dieses Relais schaltet die Spannung in der isolierten Haltesignalstecke ein. 

Im Gleisbild der Modellbahnsoftware WinDigital 2005 kann man schön sehen, wie das Kompaktsignal "Haupt-Vorsignal", sein Signalbild am Vorsignal, entsprechend dem Folgesignal, einschaltet, wenn am Hauptsignal das Signalbild von Hp0 ( rot ) nach Hp1 ( grün ) oder Hp2 ( grün / gelb ) wechselt.

Nach der Programmierung des Signals, entsprechend der Empfehlung des Hn. Kielkopf von Märklin, fragt man sich, welcher Professor wohl die Programmier-anleitung, in der zum Signal beigefügten Betriebsanleitung, verfasst hat.

Nach der Programmierung kann das Signal seitwärts von seinem Plastiksockel ( C-Gleissockel ) mit flacher Kontaktplatte, für die spätere Montage auf der Anlage abgezogen werden. Neben vielen Zubehör ist auch eine Kontaktplatte für K-Gleise beigefügt, die in der Sockelhöhe dem K-Gleis angepasst ist.

Die beiden Messing-Ovale in der Platte sind die Verbindungskontakte zum Signalfuß. Rechts und links davon sind die Führungsleisten für den Signalfuß zu sehen.

Das folgende Foto zeigt den Lichtsignaldecoder von Märklin. Die beiden Löcher bei 12 und 6 Uhr, sind die Öffnungen für die Programmierbrücke, die eingesteckt, die Programmierung ermöglicht. Links am Decoder sind die beiden Drähte zum Signal zu sehen. Die beiden roten Drähte sind für eine Bremsstrecke angeschlossen.  Die beiden darüber zu sehenden Drähte, werden an die Datenringleitung der CU 6021 bzw. Booster 6017 angeschlossen.  

Im nächsten Foto sieht man die eingesteckte Programmierbrücke auf der Rückseite des Decoders.

Das letzte Foto zeigt das aufgesteckte Signal mit seinen Abdeckplatten am Mastfuß.

Alle Macro-Aufnahmen mit Konica Minolta A2.